Brooks Brick Lane Radtasche im Test
Edle Radtasche aus England. Test der Brooks Brick Lane
Richtig chic sehen sie aus, die Brooks Brick Lane. Kräftiges, mit Lederriemen versehenes Canvas wurde zu einer Doppeltasche für gängige Fahrradgepäckträger verarbeitet. Aber Aussehen ist nicht alles. Taugt die Tasche auch für den Alltag? Radunhdfuss.de klärt dies in einer Kurzvorstellung.
Die Brooks Brick Lane: keine Tasche für jeden
Um es vorwegzunehmen, die Brooks Brick Lane ist weder eine Tasche für Weltenbummler, noch sonderlich für den Alltag geeignet. Das liegt nicht zuletzt an ihrem umständlich handzuhabendem Befestigungssystem. Mittels vier ordentlich zu bedienender Riemen wird die Tasche an Deck eines Trägers befestigt und das verleitet den Radler dazu, sie an seinem Maulesel zu belassen und nicht bei jeder Einkehr oder jedem Einkauf abzumachen und mitzunehmen – die (De-)Montage ist halt recht umständlich. Be- und Entladen der Taschen geht nur sinnvoll, wenn sie in dem Moment schon/noch am Rad montiert ist. Sonst fällt die Montage schwer! Zum Vergleich: bei modernen Haltesysteme wie Ortliebs Quick-Locks langt ein Handgriff und die Tasche ist vom Rad gelöst. Bei Brooks muss stets gefummelt werden – aber dafür ist es ganz schön retro. Nur sag mal dem Fahrer eines edlen Retrobikes, er soll sich Ortliebs dranhängen…
Wahrscheinlich werden die Brooks Brick Lane also ihre meiste Zeit am Fahrrad verbringen. Der fehlende Tragegriff/-gurt suggeriert dies auch. Dank der extrem steifen Verbindungsplatte, die auf dem Gepäckträger aufliegt und der sehr soliden Riemen und Schnallen hängt sie dort aber auch sicher und stabil. Den Taschen fehlt aber eine zusätzliche untere Befestigung, um ein Flattern und ein wildes seitliches Ausschwenken zu vermeiden. Volle Taschen, und in die Brooks geht ganz schön was rein, können ein fahrendes Rad spürbar beeinflussen wenn sie hin- und herschaukeln.
Insgesamt ist die Tasche sehr klassisch und spartanisch ausgestattet und glänzt durch ihre wunderschönen Materialien und die klasse Verarbeitung. Ein Gepäcknetz für eine Jacke oder derlei Dinge, zwei geräumige und innen helle (super, weil man Dinge dann besser drin finden kann) Taschen und notwendige Verschlüsse. Und bei Nichtgebrauch kann man sie zu zwei Würsten einrollen. Mehr kann man bei den Brooks Brick Lane offensichtlich nicht erwarten. Außer einen gepfefferten Preis. Grobe 190€ sind für solch eine Doppeltasche schon eine echte Hausnummer.
Fazit
Für Retroradjunkies mit einem dicken Portemonnaie erscheint mir die Brooks Brick Lane eine klasse, weil wunderschöne und edle Tasche, die garantiert nicht jeder hat. Die Alltagstauglichkeit scheint mir jedoch eingeschränkt. Hier gibt es viel variablere, einfacher zu handhabende, wesentlich praxistauglichere Radtaschen. Schade, die Brooks Brick Lane wäre so ein toller Begleiter für mein Planet X Kaffenback geworden!