Salsa Down Under HD im Test. Der Lowriders aus Stahl.
Salsa Down Under HD
Salsa baut nicht nur großartige Fahrräder, der amerikanische Hersteller hat auch so manch feine Parts im Programm. Den Salsa Down Under HD Lowrider möchte ich euch nach 1500 Kilometern im Test einmal genauer vorstellen.
Der Salsa Down Under HD im Detail
Es muss nicht immer Tubus sein, sagte ich mir beim Bau von Purp, und montierte den erheblich teureren Salsa Down Under HD an mein Reiserad. Mittlerweile habe ich für den Träger eine UVP von 149€ entdeckt und das ist erheblich mehr, als die meisten anderen Hersteller vergleichbarer Produkte verlangen und ich vor 18 Monaten dafür zahlte (nämlich 99,90€). Ist der Preis gerechtfertigt? Wir werden sehen.
Montageart: Passt der Salsa an das eigene Rad?
Möchte man den Träger nutzen, sollte man darauf achten, dass er auch an die verwendete Gabel passt. Diese muss eine durchgehende Bohrung auf etwa der mittleren Höhe der Gabel und natürlich auch eine bei den Ausfallenden besitzen. Die obere, durchgehende Bohrung ist notwendig, da die linke und die rechte Seite des Lowriders völlig voneinander getrennt sind und eben kein gegenseitiges Verbindungsstück besitzen, um sich gegenseitig zu versteifen. Solch eine Konstruktion findet man beispielsweise auch beim Tubus Duo. Diese Aufgabe der Versteifung übernimmt bei Lowridern, wie dem Salsa Down Under HD, eine gedoppelte obere Strebe. Eine Strebe kommt auf die Gabelinnen-, die andere auf die Gabelaußenseite. Für manch einen mag das labberig aussehen, ist es aber nicht. Salsa verwendet für die „HD“ Gepäckträger ein 4130er Stahl und spricht bei der maximalen Belastbarkeit von 25Kg, was bei vielen Reisenden das Gewicht des kompletten und großzügig bemessenen Gepäcks sein dürfte! In der Praxis wird das Gewicht, welches auf den Lowridern liegt, wesentlich geringer ausfallen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und es ist auch schön zu wissen, dass man hier noch Reserven hat und die kompletten Frontroller zur Not auch mit Wasser befüllen kann. Weniger Reserven bietet der rund 90€ teure Salsa Down Under (also ohne „HD“). Dieser ist aus Alu gefertigt und damit auch nur grobe 550g schwer, aber die 400g extra des „HD“ liefern auch eine 10Kg höhere Belastbarkeit.
Montage
Die Montage des Salsa Down Under HD geht spielend von der Hand, er muss lediglich stufenlos über ein 35mm Langloch ausgerichtet und mittels drei Schrauben befestigt werden (Anleitung beachten). Das sollte eigentlich ein jeder innerhalb von wenigen Minuten hinbekommen können. Nun werden die Taschen auf die Lowrider eingestellt und es kann losgehen.
Der Salsa Down Under HD in der Praxis
Unauffällig. Damit mag bereits alles gesagt sein. Die Konstruktion des Salsa Down Under HD fühlt sich steif an und die hohe Belastbarkeit vermittelt Sicherheit. Fährt er sich aber anders als andere von mir gefahrene Lowrider? Vielleicht spürt hier manch zartbesaiteter Reiseradler Unterschiede, ich nehme sie aber nicht wahr. Da ich bislang auch mit noch keinem Lowrider irgendwelche Probleme in Punkto Haltbarkeit hatte, fällt mir eine klare Kaufempfehlung für den Salsa Down Under HD bei dem Preis von rund 150€ sehr schwer. Lowrider, wir der Tubus Tara, kosten kaum mehr als die Hälfte (UVP; Straßenpreis aktuell ca. 60€) und sind ebenfalls bestens erprobt und haben sich langjährig bewährt. Ihre Belastbarkeit von 15Kg (z.B. Tara) wird für die meisten Tourer locker ausreichen und darüber hinaus sparen sie auch noch deutlich Gewicht.
Fazit
Für wen ist der Salsa Down Under HD dennoch eine Kaufempfehlung? Wohl für jene, die auf dieses schlichte und sich von den anderen Herstellern abhebende Design und die tolle Verarbeitungsqualität stehen. Jene, die gern viel Gepäck einpacken (sollten) und dicke Gewichtsreserven brauchen oder sich dies zumindest einreden. Jene, die Salsa einen Kultstatus zuschreiben und diesen extrem schicken Lowrider einfach haben müssen.
Als ich ihn mir 2014 für Purp kaufte, habe ich für ihn nur 99,90€ bezahlen müssen. Nicht wenig, aber das war es mir für dieses Teil absolut wert. Nun liegt der Preis des Salsa Down Under HD um ca. 50% höher und das erscheint mir doch schon grenzwertig als Preis für einen (wenn auch tollen) Lowrider.