Nie wieder frieren im Zelt – 11 Tipps für warme Zeltnächte

Richtig warm im Schlafsack: Die 11 Gebote gegen frieren im Zelt

Nach einem harten Tag auf dem Rad oder den Füßen, gibt es unterwegs doch kaum etwas fieseres, als eine durchgefrorene Nacht. Wir geben Tipps und Tricks, wie du gemütlichen und erholsamen Schlaf finden wirst.

Ein warmer Schlafsack (hier eine Sonderanfertigung des Cumulus Tenequa 850) ist eine gute Basis für warme Nächte im Zelt.

Ein warmer Schlafsack (hier eine Sonderanfertigung des Cumulus Tenequa 850) ist eine gute Basis für warme Nächte im Zelt.

Passender Schlafsack

Mehr Wärme = wärmerer Schlafsack. Daran denkt bestimmt jeder zuerst. Achte aber darauf, dass Dein Schlafsack zu Deiner Größe, Statur und zum Einsatzbereich passt. Die Angegebenen Temperaturwerte sind nach wie vor Richtwerte, schließlich hat jeder Mensch ein anderes Temperaturgefühl. Und ist man erschöpft, friert man doch arg schneller und schlimmer als normal.
Wir haben hervorragende Erfahrungen mit Schlafsäcken von Cumulus gemacht (siehe meinen Bericht)!

Richtige Isomatte

Ein Schlafsack isoliert dort, wo sich seine Füllung entfalten kann. An der plattgelegenen Unterseite tendiert die Isolation gegen null, hier muss die Isomatte weiterhelfen. Mit sommerlichen Temperaturen sollte eigentlich keine Matte Schwierigkeiten haben. Wird es hingegen kälter, kommt jede Matte irgendwann an ihre Grenzen – manche aber erst im tiefen Minusbereich. Mein Tipp sind die mittlerweile sehr verschiedenen NeoAir Modelle von Therm-a-Rest (im Winter die Xtherm!). In Punkto Isolation und Schlafkomfort sind sie bei dem Gewicht und Packmaß kaum zu schlagen. Allerdings sind sie sehr teuer, wenngleich es mittlerweile auch günstigere Einsteigervarianten gibt, und sollten nicht sonderlich grob behandelt werden. Das haben sie aber mit Leichtmatten anderer Hersteller gemein.

Eine Isomatte sollte prall gefüllt werden, damit sie vom Schläfer nicht plattgedrückt wird und an diesen Stellen ihre Isolation einbüßt. Zur weiteren Isolation gegen Bodenkälte helfen übrigens auch Kleidungsstücke, die man unter die Isomatte legt.
Sind dir Isomatte und Schlafsack dennoch zu kalt, probiere mal folgenden Tipp aus.

Nicht ausziehen

Klingt logisch, oder? Über die Kleidung im Schlafsack gibt es eine rege Diskussion. Fakt ist, dass mehr Isolation auch besser isoliert. Warme Unterwäsche kann man z.B. hervorragend mit einer (leichten) Daunenjacke und/oder Daunenbooties (Tipp: Valandre Olan) kombinieren. Damit lässt sich der Temperaturbereich eines Schlafsacks ordentlich nach unten treiben und eine Jacke, wie die Mountain Hardwear Ghost Whisperer, erfreut einen auch zur kühlen Morgen- und Abendzeit und passt nebenbei auch in fast jeden Rucksack. Zugegebenermaßen sind gute Daunenbooties oder eine UL Daunenjacke nicht billig. Dafür ist man aber sehr variabel unterwegs. Vor allem Jacken kann man immer wieder gut im Angebot kaufen und von den Booties gibt es beispielsweise von Nordisk auch sehr günstige Vertreter.

Im Winter sind (Daunen-)Booties Gold wert. Hier die Valandre Olan.

Im Winter sind (Daunen-)Booties Gold wert. Hier die Valandre Olan.

Schlafsack richtig schließen

Ein Schlafsack kann nur dann richtig funktionieren, wenn er richtig verschlossen wird. Also: Kapuze über den Kopf und alle Luftschleusen (Kragen!) richtig schließen. Bewegst du dich viel, kann aufgewärmte Luft aus dem Schlafsack hinausgedrückt und kalte eingesaugt werden. Diesen Luftaustausch merkst du über den Kragen.
Im Winter trage ich gern eine Balaklava (Sturmhaube) oder ziehe mir die Kapuze meiner Daunenjacke über den Kopf. Ein Buff (Schlauchtuch) ist ebenfalls eine gute Angelegenheit, nicht nur im Winter.

Hausmittel

Eine Wärmflasche kann man auch unterwegs prima nutzen. Hierzu eignen sich eigentlich alle nicht isolierten Trinkflaschen oder Wasserbeutel. Sie sollte nur absolut sicher dicht halten, sonst wird’s furchtbar. Achtung: einige Wasserbehälter, wie die Wassersäcke von Ortlieb, vertragen keine sehr hohen Temperaturen. Bei Ortlieb darf das Wasser z.B. nur max. 60° heiß sein.

6-Winterwanderung durch die Französische Jura auf Schneeschuhen (5)

Ein gutes Winterzelt ist eine Menge wert – und leider auch teuer.

Das Zelt

Manche Zelte halten Wärme besser als andere. Luftigen Sommerzelte mit viel Moskitonetzfläche und großzügigen Belüftungen, haben bei warmem Wetter einen ordentlichen Vorteil. Vor allem aber bei Wind kann es in ihnen ordentlich ziehen und den Insassen auskühlen. In kühlen, windigen Nächten stellt man das Sommerzelt lieber windgeschützt auf oder nutzt gleich ein Zelt für alle Jahreszeiten. Neben Hilleberg gibt es noch einige andere Hersteller, die sichere Behausungen dafür bieten.

Kreislauf auf Trab bringen

Ein Schlafsack wärmt nicht im eigentlichen Sinne, er isoliert nur und sorgt dafür, dass die vom Schläfer erzeugte Wärme möglichst drinnen erhalten bleibt. Ist dir aber schon kalt, wird es dir auch im Schlafsack für eine lange Zeit nicht besser ergehen. Fahre also Deinen Kreislauf hoch, trage Steine im Kreis herum… bring dich nur nicht zum Schwitzen. Hier muss man durchaus gegen seinen inneren Schweinehund ankämpfen, um bei ordentlicher Kälte Abendgymnastik zu betreiben – aber es lohnt sich sehr!

Tagsüber nicht völlig verausgaben

Du schlotterst und egal was du machst, dir wird nicht richtig warm? Du bist richtig erschöpft. Keine gute Sache. Pass morgen etwas besser auf dich auf.

Thermos light & compact

Thermos light & compact – Die Referenz unter den leichten Isolierkannen.

Warmes Essen und Trinken…

(kein Alkohol) tut besonders gut und wärmt von innen. Im Winter haben wir stets heiße Brühe in unserer Thermos light & compact Isokanne und trinken sie in rauen Mengen und sehr begierig.

Der… Gang zum Stuhl…

kann die Durchblutung der Beine verbessern und somit durchaus zum Wohlgefühl beitragen. Manchmal sogar doppelt.

An Kälte gewöhnen

Kalte Duschen, Wechselbäder, kühlere Kleidung… niedrige Temperaturen kann man das ganze Jahr über trainieren. Viel Spaß.

2 comments

  • Keinen Alkohol stimmt nicht, die Menge macht es.
    Alkohol ist ein Gift und der Körper versucht dieses zu entfernen, gibt man ihm in der Nacht regelmäßig kleine Mengen (diese muss jeder selbst ermitteln) z.B. einen gezuckerten Tee mit etwas Wodka ( Zucker ist wichtig) dann wird der Stoffwechsel auch beim schlafen erhöht und das produziert wärme. Nur nicht den Fehler machen Abends zu viel zu trinken, nur einen kleinen wärmenden Grog und dann Nachts nach Bedarf wenn man merkt es wird kälter. Kleiner Nachteil, der Körper bekommt nicht die 100% ruhe und ist morgens möglicherweise etwa schlapper ist eben ein Kompromiss. Schlafen kann man kalt aber auch nicht da die Muskeln bei Unterkühlung auch anfangen zu arbeiten also was ist besser?
    Viel Spaß beim Saufen 🙂

  • Noch ein kleiner Tipp
    Es gibt ABC Salbe oder auch Pflaster beide arbeiten nach dem Hautreizprinzip um die Durchblutung anzukurbeln das kann man gezielt an kälteempfindlichen Stellen nutzen, z.B die Knie den Oberfuß die Handgelenke und den Nacken u/o Schulter. Aber bitte vorher ausprobieren ob man das Zeig verträgt und natürlich die Gebrauchsanweisung beachten. Alternativ kann man es auch Chilischoten probieren, die scharfen natürlich, einfach mit wenig Wasser einen feinen Brei zubereiten ( Mörser) und diesen in eine neutrale Hautcreme, ohne Parfüm, einmischen und nach Bedarf verwenden aber Vorsicht mit den benutzen Fingern das Zeug brennt im Gesicht und vor allem in den Augen, also Hände reinigen.
    Viel Spaß 🙂

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