Radreise entlang der Seidenstraße: Durch Kirgistan und Usbekistan – Teil 3

Kirgistan und Usbekistan 2014

Radreise Etappe 1: Von Bishkek zum Toktogul

Zwischen Bergen und Dünen

Beinah langweilig ist die Abfahrt nach dem 3175m hohen Ala-Bel Pass. Gut, bei anfänglichen Geschwindigkeiten jenseits der 70Km/h wird mir nicht langweilig und auch die wechselnde Vegetation der verschiedenen Höhenlagen ist sehr interessant. Nur im weiteren Verlauf der Abfahrt wird das Terrain zunehmend flacher und außer sitzen, lenken, trocknen und erwärmen gibt es nichts zu tun. Die knapp 10°C auf und hinter dem Pass werden im weiteren Verlauf von Regen begleitet und zusammen mit dem Fahrtwind ist das ganz schön eklig. Aber bereits nach grob eineinhalb Stunden sind wir wieder so weit im Tal angekommen, dass Kälte und Nässe hinter und das große Schwitzen vor uns liegt.

Kirgistan und Usbekistan 2014

Ein herrlicher Platz für eine kurze Pause.

Seit ganz weit oben begleitet uns ein Gebirgsbach, an dem wir schließlich auch eine kleine Pause einlagen. Anstrengend war die Strecke bislang natürlich nicht, mal nett nach den beiden vorangegangenen Tagen, aber an diesem Fleckchen Erde ist es einfach zu schön, um nicht auch mal zu verweilen und dem Wasser zu lauschen. Das finden auch die Kirgisen, die dieses Gebiet gern als Ausflugsziel nutzen und die wenigen Restaurants besuchen oder es uns gleich tun und einfach am Straßenrad ruhen. Vielleicht kaufen sie dann auch Honig der einheimischen Familien am Straßenrand?

Kirgistan und Usbekistan 2014

Harte Kante zwischen saftigem grün und tristem braun.

Unten im Tal sorgt der Bach für einen schönen Effekt, der hier überall zu sehen ist, wo Wasser auf Trockenheit trifft und eine scharfe Kante zwischen beiden auftritt. Braun und sandig geht schroff in ein saftiges Grün über. Hier findet man auch mal Bäume und hier kann das Land auch bewirtschaftet werden. Wir erreichen den Ort Toktogul, der vor allem durch seine Tankstellenpräsenz auffällt. Mal locker die Hälfte hat den Konkurrenzkampf nicht überlebt, aber was will man auch mit zwei Dutzend Tanken in einem eher kleinen Örtchen? Dran vorbeifahren und sich wundern. Schnell noch in einen kleinen Laden und vor allem die Flüssigkeitsvorräte auffrischen, dann geht es weiter durch eine Landschaft voller Dünen. Dazu passend: die enorme Hitze.

Die M 41, die wir befahren, ist nur eine von wenigen großen Straßen im Lande und verbindet Bishkek und Osh. Entsprechend findet man immer wieder kleine Restaurants, vor denen eifrig gegrillt wird. Wir suchen uns eines aus und machen Siesta und haben prompt mal wieder eine Einladung für eine Übernachtung. Aber wir haben es ja eilig. Den Toktogul-Stausee umrunden wir weiter, weichen in einem weiteren Restaurant einem heftigen Regen aus, bevor wir unter drückender Sonne den nächsten Pass erklimmen und an einem schönen Bach eine herrlich grüne Ecke für unsere Übernachtung finden.

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